Diagnose und Förderung im Biologieunterricht – Wie Schüler*innen Meerestiere ordnen

Kurzbeschreibung:

Wie passen der Wal und der Delfin oder die Qualle und die Koralle zusammen? Tiere lassen sich auf viele verschiedene Weisen ordnen. Ob diese Tiere natürlich verwandt sind oder einen Lebensraum teilen, spielt für das Aufstellen der Ordnungskategorien eine wichtige Rolle. Im weiteren Verlauf wirst du mehr über das Ordnen von Tieren und die Bedeutung für den Unterricht erfahren.

Theoretischer Hintergrund:

Das im Folgenden vorgestellte Studienprojekt im Fach Biologie dient dazu, Schüler*innenvorstellungen zu Meerestieren aufzuzeigen und anhand dieser Vorstellungen wichtige Schlüsse für die unterrichtliche Praxis zu ziehen. Das nachstehende Bild klärt über den theoretischen Hintergrund auf, indem mit dem Mauszeiger auf die roten Hotspots geklickt wird.

Meerestiere:

Für die Erhebung der Schüler*innenvorstellungen wurden folgende 15 Meerestiere als Items verwendet.

Diese 15 Meerestiere sollten im Rahmen von zwei freien Ordnungsaufgaben in Kategorien sortiert und benannt werden. Mit der folgenden Drag and Drop Aufgabe kann der Ordnungsvorgang mit Hilfe von Kategorien aus der 5. Klasse und dem Jahrgang Q2 nachvollzogen werden. Ziehe die Textfelder mit dem Mauszeiger auf das entsprechende Bild und überprüfe am Ende die Zuordnung.

Zwei freie Ordnungsaufgaben:

Die Aufgabenstellung lautet: Ordne die Kategorien den Bildern zu, indem du diese mit dem Mauszeiger auf das Bild ziehst.

Ergebnisse:

Nachstehend sind die Ergebnisse des Studienprojektes aufgeführt. Abbildung 1 zeigt die verwendeten Ordnungskategorien der Schüler*innen aus der 5. Klasse und dem Jahrgang Q2. Ob kriterienstet oder nicht-kriterienstet geordnet wurde, kann Abbildung 2 entnommen werden. Zudem können die Ergebnisse vor dem Hintergrund einiger wichtiger Punkte diskutiert werden.

Abbildung 1

Abb. 1: Darstellung der verwendeten Ordnungskriterien getrennt nach den Jahrgängen 5. Klasse und Q2.

Ergebnisse:

  • Die Schüler*innen der Q2 ordnen weder nach dem Lebensraum noch nach der Fortbewegung.
  • Schüler*innen der 5. Klasse ordnen nicht nach der Fortpflanzung
  • Am häufigsten ordnen die Schüler*innen beider Jahrgänge nach dem Körperbau und der taxonomischen Gruppe
  • jedoch ordnen Schüler*innen der 5. Klasse häufiger nach der taxonomischen Gruppe vergleichend zu Schüler*innen der Q2
  • Schüler*innen der 5. Klasse nutzen sehr häufig die Kategorie der emotionalen Verbindung.
Abbildung 2

Abb. 2: Darstellung der Anzahl der Schüler*innen der 5. Klasse und Q2 getrennt nach der Stetigkeit der Ordnungssysteme.

Legende:

  • kriterienstet – in beiden Ordnungsdurchgängen wurde kriterienstet geordnet
  • beides – in einem Durchgang wurde kriterienstet in dem anderen wurde nicht kriterienstet geordnet
  • nicht kriterienstet – in beiden Ordnungsdurchgängen wurde nicht kriterienstet geordnet

Ergebnisse:

  • Mehr Schüler*innen der 5. Klasse ordnen in beiden Durchgängen kriterienstet vergleichend zu Schüler*innen der Q2.
  • Insgesamt fällt auf, dass in beiden Jahrgängen sehr viele Schüler*innen in keinem Durchgang kriterienstet geordnet haben.

Didaktische Diskussion:

Mehr Schüler*innen der 5. Klasse ordnen kriterienstet und nach der taxonomischen Gruppe vergleichend zu Schüler*innen der Q2.

  • In der 5. Klasse wurde unmittelbar vor der Erhebung das Thema „Wirbeltiere“ unterrichtet – der Sachverhalt war somit noch präsent
  • Das Zuordnen von Tieren zu einer Gruppe wurde im Unterricht geübt
  • Dieses Vorwissen hatte einen großen Einfluss auf die Aufgabe.

Die Stichprobe ist mit 35 Teilnehmer*innen sehr klein und die Ergebnisse somit nur bedingt verallgemeinerbar.

Literatur:

Falls das Thema euer Interesse geweckt hat und ihr mehr darüber erfahren wollt, könnt ihr euch folgende weiterführende Literatur dazu anschauen:

[1] Hammann, M. & Asshoff, R.(2015). Schülervorstellungen im Biologieunterricht. Ursachen für Lernschwierigkeiten. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett.

[2] Kattmann, U. (2017). Biologie unterrichten mit Alltagsvorstellungen – Didaktische Rekonstruktion in Unterrichtseinheiten. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett.

[3] Kattmann, U. & Schmitt, A. (1996). Elementares Ordnen: Wie Schüler Tiere klassifizieren. In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften. Jg. 2, Heft 2, S. 21-38.

Profil:

Svenja Boegel studiert an der Universität Duisburg-Essen die Fächer Biologie und Chemie auf Lehramt GymGe.

Ich werde Lehrerin, weil ich Kinder und Jugendliche für die Naturwissenschaften begeistern und die Neugierde für diese Fächer wecken möchte.

Hammann, M. & Asshoff, R. (2015). Schülervorstellungen im Biologieunterricht. Ursachen für Lernschwierigkeiten. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett.

Kattmann, U. (2017). Biologie unterrichten mit Alltagsvorstellungen – Didaktische Rekonstruktion in Unterrichtseinheiten. Seelze: Kallmeyer in Verbindung mit Klett.

Kattmann, U. & Schmitt, A. (1996). Elementares Ordnen: Wie Schüler Tiere klassifizieren. In: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften. Jg. 2, Heft 2

Das Praxissemester war für mich eine sehr positive und spannende Erfahrung, die Institution Schule näher kennenzulernen. Ich konnte viele unterrichtspraktische Tipps sammeln und meine Lehrerpersönlichkeit näher erfahren. Das Praxissemester war ein voller Erfolg!