Biologieaufgaben mit Kontext!?
Kurzbeschreibung:
Die Verwendung eines Kontextes bei der Aufgabenstellung im Biologieunterricht ist laut dem Ministerium für Schule und Weiterbildung in NRW interessenförderlich und daher vorgeschrieben (ebd., 2013, S. 12). Tatsächlich gibt es Studien, die eine Interessensteigerung durch einen Kontext feststellen konnten, auf der anderen Seite konnten Pfeiffer et al. diesen Effekt für Biologieaufgaben nicht nachweisen (ebd., 2013, S. 217). Daher wurde untersucht, ob ein Kontext das Interesse von Jugendlichen an einer Biologieaufgabe erhöht.
Da ein höheres Interesse üblicherweise mit einer verbesserten Leistung einhergeht, wäre darüber hinaus durch die Kontextualisierung von Aufgaben eine Leistungssteigerung zu erwarten – zumindest in den Fällen, in denen sie zu einem erhöhten Interesse geführt hat. Die erwartete Leistungssteigerung durch einen Kontext blieb jedoch in verschiedenen Studien aus (Kölbach & Sumfleth, 2013; Händel & Sandmann, 2016; Löffler & Kauertz, 2016). Dem können unterschiedliche Erklärungen zugrunde liegen. In diesem Praxissemesterprojekt wurde die Vermutung überprüft, dass ein Kontext möglicherweise einen negativen Einfluss auf die Verständlichkeit von den Aufgaben hat (vgl. Händel & Sandmann, 2016, S. 34).
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Definition zentraler Begriffe
Was ist Interesse?
Vogt (2007, S. 10) definiert Interesse als eine Person-Gegenstands-Relation. Aus der Auseinandersetzung mit dem Gegenstand entsteht das situationale Interesse (/Nicht-Interesse), woraus sich das individuelle Interesse (/Desinteresse) einer Person entwickelt (ebd., 11-13). Einen Einfluss auf das situationale Interesse hat die wertbezogene Komponente, die beschreibt, ob dem Gegenstand eine subjektive Bedeutung beigemessen wird (ebd., S. 11).
Was sind Biologieaufgaben?
Im Rahmen dieser Studie werden (Biologie-)Aufgaben, angelehnt an Weitzel (2016, S. 134), definiert als Denk /Handlungsaufforderungen zur Erarbeitung und/ oder Anwendung von (biologischen) Inhalten.
Profil:
Alina Jenke studierte an der Universität Duisburg-Essen die Fächer Biologie und Deutsch auf Lehramt Gymnasium/Gesamtschule.
- Händel, M., & Sandmann, A. (2016). Kontextorientiertes Lernen biologischer Fachinhalte. In A. Sandmann, & P. (. Schmiemann, Biologiedidaktische Forschung: Schwerpunkte und Forschungsstände (S. 33-46). Berlin: Logos Verlag.
- Kölbach, E., & Sumfleth, E. (2013). Analyse von Kontexteffekten beim Lernen mit Lösungsbeispielen im Fach Chemie. Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, S. 159-188.
- Löffler, P., & Kauertz, A. (2016). Modellanwendung in Problemlöseaufgaben: Wie wirkt Kontext? In C. Maurer, Authentizität und Lernen: das Fach in der Fachdidaktik (S. 41-43). Regensburg: Universität Regensburg.
- Ministerium für Schule und Weiterbildung (2013). Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen : Biologie. Düsseldorf: Ritterbach Verlag.
- Pfeiffer, V., Kölbach, E., Sumfleth, E., & Sandmann, A. (2013). Der Einfluss des Unterrichtsfaches Biologie auf intrinsische Motivation und Lernleistung. In J. Mayer, M. Hammann, N. Wellnitz, J. Arnold, & M. Werner, Theorie – Empirie – Praxis: 19. Internationale Tagung der Fachsektion Didaktik der Biologie (FDdB) im VBiO (S. 216-217). Kassel: Kassel University Press GmbH.
- Vogt, H. (2007). Theorie des Interesses und des Nicht-Interesses. In D. Krüger, & H. Vogt, Theorien in der biologiedidaktischen Forschung: Ein Handbuch für Lehramtsstudenten und Doktoranden (S. 9-20). Berlin, Heidelberg: Springer.
- Weitzel, H. (2016). Aufgaben entwickeln und einsetzen. In H. Weitzel, & S. Schaal, Biologie unterrichten: planen, durchführen, reflektieren (S. 132-148). Berlin: Cornelsen Verlag
Das Praxissemester war eine schöne Erfahrung, bei der ich tolle Menschen kennenlernen durfte. Mir hat die Arbeit im Lehrkräfte-Team viel Freude bereitet und ich habe die vielfältigen Möglichkeiten im Rahmen des Praxissemesters Feedback zu erhalten sehr gerne genutzt.