Die zerquetschte Flasche

Kurzbeschreibung:

Die Entwicklung und Erprobung einer Experimentierstrategie zum selbstregulierten Planen von Physikheimversuchen im Distanzunterricht am Beispiel einer zerquetschten Flasche. In diesem Studienprojekt wird ein Unterrichtdesign entworfen, welches das selbstregulierte Lernen fördern soll. Dieses kann sowohl digital als auch in Präsenz genutzt werden. Außerdem kann das Design auf verschiedene Probleme mit individuellem Schwierigkeitsgrad angepasst werden und das nicht nur im Physikunterricht.

Wie ich zu meinem Projekt kam…

Von der Theorie zur Praxis

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Ergebnisse

Die Erprobung der Experimentierstrategie fand mit zwei verschiedenen Problemstellungen statt. Durchgeführt wurde das Projekt „Die zerquetschte Flasche“ mit zwei sechsten Klassen und insgesamt 47 SchülerInnen. Außerdem wurde eine Problemstellung für eine neunte Klasse mit 20 SchülerInnen entworfen. Beide Durchführungen sind gut gelungen. Die zweite Forschungsfrage „Wie empfinden die Schülerinnen die angeleitete selbstregulierte Planung eines Experiments“ kann mit Hilfe der Fragebögen beantwortet werden. Eine Schwierigkeit bestand jedoch darin, die SchülerInnen dazu zu bringen die Aufgaben zu machen. Dies erforderte einige Aufforderungen und spiegelt sich in der Zahl der Abgaben wider. So haben insgesamt nur 41/67 SchülerInnen die Fragebögen ausgefüllt. Die Ergebnisse bezüglich des subjektiven Empfindens sind dem Diagramm zu entnehmen. Außerdem haben 26 SchülerInnen angegeben, dass sie gerne erneut einen Versuch selbst planen würden.

Weiter kann festgehalten werden, dass auch in allen anderen Fragekategorien positive und aufschlussreiche Ergebnisse erzielt wurden. Die Schülerlösungen zeigen trotz Hilfen verschiedene Lösungswege. Beispielsweise haben einige Schüler die Luft in der Flasche in Eiswasser gekühlt oder mit einem Fön erhitzt, obwohl die Hilfe eine Kühlung im Eisfach und eine Erhitzung mit heißem Wasser vorschlägt. Dies zeigt, dass diese Schüler die Hilfen nicht abgeschrieben haben, sondern sich eigenständig Gedanken gemacht haben und somit die Selbstregulation bezüglich des Nutzens von Hilfen erfolgreich war. Insgesamt war das Projekt ein Erfolg und zeigt eindeutig, dass auch aus einer schwierigen Zeit, wie der Coronapandemie ein großer Mehrwert gezogen werden kann.

Anwendung auch in anderen Fächern?

Da das Unterrichtsdesign im Grunde ein Training für das selbstständige Planen von Arbeitsschritten mit einem bestimmten Ziel ist, kann dieses Design auch in anderen Fächern angewendet werden. Die Themen und Denkanstöße lassen sich beliebig variieren und können mit entsprechenden Anpassungen auf verschiedene Lernziele zugeschnitten werden. Somit könnte beispielsweise das selbstständige Erarbeiten (eines Schreibplans) von Diskussionen, Argumentationen und Analysen in Fächern wie Deutsch oder Geschichte trainiert werden.

Profil:

Studentin der Ruhr-Universität Bochum für das Lehramt an Gymnasien/Gesamtschulen in den Fächern Mathematik und Physik.

Ich werde Lehrerin, um die SchülerInnen auf ihrem Weg, selbstbewusste junge Persönlichkeiten zu werden, zu begleiten und zu unterstützen. Dabei will ich meine Begeisterung für die Mathematik und Physik mit ihnen teilen, das Interesse und die Neugier für Naturwissenschaften wecken und sie bestmöglich auf ihre Zukunft vorbereiten.

Otto, Perels, Schmitz (2011) Selbstreguliertes Lernen. In Reinders et al. (2011) Empirische Bildungsforschung

Wackermann, Krabbe (2016) Die Basismodelle des Lehrens und Lernens. Ein Analysewerkzeug zur Aus- und Fortbildung von Physiklehrkräften. Online-Ergänzung. In: MNU-Journal Ausgabe 3.2016

Stebner et al. (2015) Selbstreguliertes Lernen in den Naturwissenschaften. Praxismaterial für die 5. Und 6. Jahrgangsstufe In; Bos, Wendt (2015) Ganz In: Mit Ganztag mehr Zukunft. Das neue Ganztagsgymnasium in Nrw. http://www.ganzin.de/wp-content/uploads/2015/10/Selbstreguliertes-Lernen-in-den-Naturwissenschaften.pdf

Girwidz R. (2020) Experimente im Physikunterricht. In: Kircher E., Girwidz R., Fischer H. (eds) Physikdidaktik | Grundlagen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg.

Das Praxissemester habe ich im Wintersemester 20/21 an einem Gymnasium absolviert. Es war eine spannende Zeit in der ich auf Grund der Corona-Pandemie sowohl Einblicke in den Präsenz- als auch in den Distanzunterricht erhalten habe. Dabei habe ich, wie in meinem Studienprojekt sichtbar, die Chancen von digitalen Schulprojekten kennengelernt, aber auch festgestellt, dass Präsenzunterricht unverzichtbar ist. Insgesamt wurde ich im Praxissemester in meinem Berufswunsch bestätigt und freue mich sehr auf mein zukünftiges Berufsleben.